Alter, was geht?

Eine Reise durch Philosophie, Soziologie und Geschichte des Alters mit Elmar Stracke

Alter, was geht?
  • Alter, was geht?

    Rente in den Niederlanden: Grundrente mit gutem Grund und 1000 Euro mehr im Monat – Folge 47

    Brauchen wir mehr Cappuccino in der Rente?

    Gemeinsam mit Professorin Lisa Brüggen (Universitäten Tilburg & Maastricht) beleuchten wir, warum Rentnerinnen und Rentner in den Niederlanden im Schnitt rund 1.000 Euro mehr im Monat erhalten als in Deutschland und wieso man auch als hochindividualistische Gesellschaft sich eine Rente geben kann, die für alle gleich hoch ist – egal wie viel man gearbeitet und verdient hat.

    Themen der Episode:

    • Das Cappuccino-System: Grundrente, Betriebsrenten und private Vorsorge

    • Wie die Niederlande Altersarmut erfolgreich vermeiden

    • Renteneintrittsalter und die große Rentenreform bis 2028

    • Altersbilder, Arbeitsmarkt und Demografie im Vergleich zu Deutschland

    Die Niederlande zeigen, dass Rente auch anders geht – einfacher, gerechter und mit weniger Altersarmut. Höchste Zeit, dass wir genauer hinschauen und hinhören – nehmt euch gerne einen Cappuccino dazu!

    0:07 Ein Blick auf das Rentensystem
    3:15 Der niederländische Cappuccino-Rentensystem
    6:24 Die erste Säule: Grundrente erklärt
    14:08 Die zweite Säule: Betriebsrenten im Detail
    19:28 Die dritte Säule: Private Altersvorsorge
    25:12 Altersgrenze und Renteneintritt
    30:00 Funfact
    32:19 Demografie der Niederlande im Überblick
    37:30 Klimawandel vs. demografischer Wandel
    41:24 Altersbilder in Deutschland und den Niederlanden 48:11 Die große Rentenreform in den Niederlanden
    52:52 Lehren für Deutschland aus den Niederlanden

    Folge 46 – Demografie in der Türkei: Einen Bienenkorb bekommen mit Yaşar Aydın

    Geburtenrückgang durch teuren Wohnraum, Urbanisierung, spätes Heiratsalter, hohe Lebenshaltungskosten, schlechte Vereinbarkeit von Karriere und Beruf – was für Deutschland offensichtlich ist, gilt auch für die Türkei. Ergebnis: auch die Bevölkerung der Türkei würde schrumpfen, wenn sie keine Einwanderung hätte.

    Mit Dr. Yaşar Aydın von der SWP spreche ich über die Gründe für den Geburtenrückgang und darüber was die türkische Politik dagegen tut, wie sich die Demografie in der politischen Landschaft niederschlägt und wie sich Generationenkonflikte zwischen konservativen Eltern und bauchfreitragenden Töchtern zeigen – oder auch nicht.

    Wir schauen uns an, wer in die Türkei einwandert und wozu –  wer aus dem Land auswandert und warum, wie das Rentensystem funktioniert, wie Pflege organisiert wird und was wir als alternde Gesellschaft von der Türkei lernen können.

    Und im Funfact erfahren wir, was die Demografie mit einem der liebsten Hobbys der Menschen in der Türkei zu tun hat: der Bienenzucht.

    Viel Spaß beim Zuhören!

    Folge 45 – So gleich statt so fort – Eine einheitliche Bundesrente

    Das aktuelle Rentensystem hat auf mindestens drei Probleme keine guten Antworten: Altersarmut, unterschiedliche Lebenserwartungen und einen sich ausweitenden Leistungsbegriff. Das wird sich mit dem „so weiter“ und „so fort“, das zurzeit die politisch vorgetragenen Konzepte durchdringt, nicht lösen lassen.

    Vielmehr braucht es einen mutigen Paradigmenwechsel: einen Übergang zu einer einheitlichen, armutsvermeidenden Bundesrente in einheitlicher Höhe, gekoppelt an den Mindestlohn, für alle, die 50 Jahre im Land leben und 20 Jahre mindestens gearbeitet haben. Man kann natürlich immer noch reicher sein als andere in der Rente: aber eben nicht durch die gesetzliche. Denn deren Job wäre es, Armut zu verhindern, und nicht mehr Leistung zu belohnen. Das klingt radikal, ist aber in den Niederlanden bereits gelebte Praxis. Auch für Deutschland würde ich daher sagen: so gleich statt so fort. Hört gerne mal rein, was meine Gründe sind. Manche werden euch überraschen.

    Das Konzept habe ich in einem Impulspapier, welches beim Zentrum für neue Sozialpolitik erschienen ist, ausformuliert. Ihr findet es hier.

    Die im Funfact erwähnte Dokumentation „Die Wahrheit über unsere Rente“ findet Ihr hier.

    Viel Spaß beim Zuhören!

    Folge 44 – Man muss mit der Pest rechnen: John Graunt und die Geburt der Demografie in London mit Andreas Edel

    Wir begeben uns in das London des 17. Jahrhunderts und werden nicht nur zu Augenzeugen von Aufstieg und Wachstum, Pest und Feuer, Wirtschaft und Wissenschaft, sondern auch einer schicksalhaften Geburt: der Geburt der Demografie am 4. Februar 1662 durch den Tuchhändler John Graunt.

    Wir sprechen über die Lebensumstände der Menschen der damaligen Zeit. Welche Rolle spielten Tod und Leben? Wie heiratete man, wie starb man, wie oft und woran? Genau das konnte man damals auf den sogenannten Bills of Mortality ablesen: wöchentlich aktualisiert wurde festgehalten, wie viele Menschen in welchen Teilen der Stadt starben. Das Ziel: vor allem zu wissen, wo die Pest grassierte und welche Viertel man meiden sollte.

    Aber auch die Grundlage für die erste statistische Abhandlung und wissenschaftliche Aufbereitung von Daten über Bevölkerung und Krankheiten. Wie das Leben damals verlief und wie John Graunt diesen völligen Quereinstieg in die Wissenschaft vollbrachte, erfahren wir im Gespräch mit dem Historiker Andreas Edel.

    Von ihm ist gerade die erste umfassende Biografie über John Graunt erschienen:

    „Zwischen Pest und Feuer: John Graunt – der Mensch hinter den Zahlen“ (Herder Verlag)

    Über den folgenden Link kommt ihr zum kostenlosen E-Book: Link.

    Viel Spaß bei dieser Zeitreise mit Nachwirkungen bis heute!

    Folge 43 – Grau statt Mao – Demografie und Gesellschaft in China mit Prof. Björn Alpermann

    Die Ein-Kind-Politik ist abgeschafft und will doch nicht gehen: kaum mehr als ein Kind haben chinesische Frauen im Durchschnitt. Die Bevölkerung altert und schrumpft rasant – viel schneller als in Deutschland.

    Bis Ende des Jahrhunderts könnte China, das bereits von Indien als bevölkerungsreichstes Land der Erde abgelöst wurde, weit unter eine Milliarde Menschen fallen. Im Jahr 2050 werden die über 60-Jährigen knapp 40 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Das konfuzianische Kernprinzip der kindlichen Pietät, Gehorsam der Jungen gegenüber den Alten, wackelt und die Generationenbeziehungen werden neu verhandelt.

    Was sind die Gründe dafür? Und was sind die Konsequenzen? Wie wird die Pflege der Alten organisiert? Was heißt das für Chinas Außenpolitik? Woher kommt künftig der Wohlstand?

    Ich freue mich sehr, mit dem renommierten Sinologen Professor Björn Alpermann von der Universität Würzburg einen ausgewiesenen Experten im Gespräch zu haben, der uns durch all diese spannenden Facetten der chinesischen Gesellschaft führt.

    Ganbei!