Die 1920er waren eine wilde Zeit – aber für die Rente nicht unbedingt golden. Hyperinflation, demografischer Wandel und am Ende die Weltwirtschaftskrise setzten das System unter Druck und prägen unsere Einstellungen zur Rente bis heute. Die könnte übrigens auch ganz anders aussehen: das agrarisch geprägte Dänemark gab sich beispielsweise ein steuerfinanziertes Rentensystem mit gleichen Auszahlungen für alle – um, wie alle Rentensysteme der damaligen Zeit – Armut zu verhindern. Diese war ganz offensichtlich Armut das Ergebnis moralischen Fehlverhaltens und von Charakterschwäche, nicht unglücklicher Umstände. Das dachte man zumindest in Großbritannien, bis ein Mann namens Charles Booth seine eigene Meinung und die der britischen Öffentlichkeit änderte.
Ausgewählte Quellen:
Göckenjan (2000): Das Alter würdigen.
Schmähl (2018): Alterssicherungspolitik in Deutschland.
Ehmer (2009): Altersbilder im Spannungsfeld von Arbeit und Ruhestand.
Thane (2009): The History of Retirement.
sowie: https://www.nationalarchives.gov.uk/currency-converter/
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Im Gespräch mit Deutschlands bekanntestem Jugendforscher, dem „Ewigen Klassensprecher“ Klaus Hurrelmann, sezieren wir die Generationen, aus denen sich unsere Gesellschaft zusammensetzt. Wer sind die Jungen und wer sind die Alten? Was kennzeichnet etwa die Babyboomer, die Generation Y oder die zukünftige Generation Corona und warum? Wir reden über demokratische und ökologische Herausforderungen und ein Leben, das kein Kindergeburtstag ist – selbst dann, wenn Kindergeburtstag gefeiert wird.
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Die 1889 unter Bismarck eingeführte Alters- und Invalidenversicherung gilt als der Beginn der modernen Rentensysteme. Bei genauer Betrachtung hat sie aber mit Rentenversicherungen, wie wir sie kennen, wenig zu tun. Überhaupt war die Idee, dass man irgendwelche Ansprüche hatte, nur weil man alt war, sehr gewöhnungsbedürftig für die damalige Gesellschaft inklusive Sozialdemokratie. Die Rente war keinesfalls als Ersatz für Arbeit gedacht, sondern als ein Zuschuss, damit man auch im Alter von der eigenen Arbeit leben konnte. Denn anders als heute sank damals der Lohn automatisch, wenn man älter wurde. Und übrigens hatte die damalige Rente auch wenig mit dem zu tun, was Bismarck eigentlich vorschwebte: eine einheitliche steuerfinanzierte Rente für alle.
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Ausgewählte Quellen:
Bernays, Marie (1912): Berufswahl und Berufsschicksal des modernen Industriearbeiters.
Busch, Moritz (1899): Tagebuchblätter 1821-1899.
Göckenjan, Gerd (2000): Das Alter würdigen.
Haerendel, Ulrike (2010): Frauen, Männer und die Konstruktion der Rentenversicherung im Kaiserreich.
Haerendel, Ulrike (2012): Die historische Entwicklung bis 2012.
Krug, Lepold (1810): Die Armenassekuranz.
Landé, Dora (1910): Arbeits- und Lohnverhältnisse in der Berliner Maschinenindustrie zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Schmähl, Winfried (2018): Alterssicherungspolitik in Deutschland.
Quellensammlung zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1867-1914.
Thane, Pat (2006): The History of Retirement.
Die Geschichte zur Aufnahme und die Aufnahme in voller Länge:
https://www.bismarck-stiftung.de/otto-von-bismarck/bismarcks-stimme/
… Popstar, das kannst du nicht. Wenngleich die einzige Alternative zum weiteren Altern tragisch erscheint, eröffnet sie doch neue Möglichkeiten: nämlich die Mitgliedschaft im illustren Klub 27, in welchem sich nur solche Stars und Sternchen tummeln, die mit 27 gestorben sind. Aber was ist wirklich dran an diesem Mythos? Wie lange leben berühmte Musikerinnen und Musiker? Sterben sie wirklich jung? Und wenn ja, auf welche Weise? – Takeaway: das Leben bei der Mafia ist wahrscheinlich sicherer und stressfreier.
Ausgewählte Quellen:
Bellis et al. (2007): Elvis to Eminem: quantifying the price of fame through early mortality of European and North American rock and pop stars
Bellis et al. (2012): Dying to be famous: retrospective cohort study of rock and pop star mortality and its association with adverse childhood experiences
Kenny, Diana (2014): Stairway to hell: life and death in the pop music industry
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Viele Menschen bekommen Schnappatmung, wenn sie von Seniorität am Arbeitsplatz hören. Mehr Geld bei gleicher Leistung, nur weil jemand älter ist? Wo ist da der gleiche Lohn für gleiche Arbeit? Wir werden sehen, dass Bezahlung nach Seniorität in der Tat viele Vorteile hat und idealerweise eine Win-Win-Situation ist. Nur sind diese Idealbedingungen häufig nicht gegeben – in der Zukunft immer weniger und in der Praxis vor allem nicht für Frauen. Wohl nirgends lässt sich dieses ambivalente Konzept besser illustrieren als am japanischen Arbeitsmarkt, der für europäische Ohren ähnlich kurios ist wie manche japanische Popkulturimporte. Kompetente Unterstützung erfahren wir in dieser Folge von Prof. Dr. Thomas Zwick von der Universität Würzburg.
Ausgewählte Quellen:
Arakawa et al. (2007): Present Situation and Problems (…) of Older Workers
Araki (2015): Age Discrimination and Labor Law in Japan.
Freedland (2016): The Contract of Employment and the Paradoxes of Precarity.
Fujimoto (2017): What is the Japanese Long-Term Employment System? Has it Vanished?
Hamaguchi (2017): Job Changes for Re-employed Retirees.
Jolls (1996): Hands-Tying and the Age Discrimination in Employment Act
Lazear (1979): Why is there Mandatory Retirement?
Neumark (2006): Productivity, Compensation and Retirement.
Tahara (2017): Elderly Employment in a Society of Population Decline.
Watanabe et al. (2016): Employment of Youth, Older Persons, Women and Foreign Workers.
Zwick (2012): Consequences of Seniority Wages on the Employment Structure.
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