Alter, was geht?

Eine Reise durch Philosophie, Soziologie und Geschichte des Alters mit Elmar Stracke

Alter, was geht?
  • Alter, was geht?

    Folge 10 – Krieg und Frieden

    Auch wenn der Krieg der Vater aller Dinge ist, kann er dem Alter nicht entkommen: Die Altersverteilung einer Bevölkerung ist ein wichtiger Faktor für die Gewaltneigung einer Bevölkerung, so die These vom Jugendüberhang. Und je weniger junge Leute es gibt, desto weniger möchten die Menschen deren Leben aufs Spiel setzen. Friedlicher ist es, Konflikte im Parlament auszutragen und die Jugend dort einzubinden. Das klappt nicht in allen Ländern gleich gut, aber von vielen kann man mit Sicherheit lernen. A propos: Welches unserer Lebensjahre ist eigentlich das sicherste?

    Ausgewählte Quellen:
    Bouthoul (1972): Kindermord aus Staatsräson.
    Ebeling (2018): How Has the Lower Boundary of Human Mortality Evolved, and Has It Already Stopped Decreasing?
    Heinsohn (2011): Gesellschaftkliche Kriegstheorien: Demografische Faktoren
    Kröhnert (2006): Demografische Faktoren bei der Entstehung gewaltsamer Konflikte.
    Leonhard (2016): Die postheroische Gesellschaft und ihr Militär.
    Münkler (2006): Der Wandel des Krieges und (2007): Heroische und postheroische Gesellschaften.

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    Vielen Dank fürs Zuhören 🙂

    Folge 9 – Senioren oder Demokratie

    Die ganze Welt altert, auch Deutschland. Was heißt das für die demokratische Teilhabe im Land? Löst eine steigende Anzahl von Rentnerinnen und Rentner einen Boom im Ehrenamt aus? Und wer sind eigentlich diese Alten, deren Interessen in den Fokus rücken? Spoiler: sie sind nicht repräsentativ. Falls jemand in naher Zukunft aber mit einer Seniorenherrschaft rechnet, dem sei ein Vergleich mit einer wirklichen Gerontokratie empfohlen, nämlich der im antiken Sparta. Demgegenüber läuft das Leben zwischen Alt und Jung heutzutage gleichberechtigt und harmonisch ab. Der Frieden hört aber auf, wenn man die eine Frage in den Raum wirft: Wie gehen wir mit gesetzlichen Feiertagen, die auf einen Sonntag fallen, um?

    Weiterführende Quellen:
    Der deutsche Freiwilligensurvey 2019.
    Richter (2020): Seniorendemokratie.
    Rohwetter (2022): „Vom Kalender betrogen“, in die ZEIT 1/2022.
    Todd (1996): Athens and Sparta.
    Timmer (2008): Altersgrenzen politischer Partizipation in antiken Gesellschaften.
    Wagner-Hasel (2012): Alter in der Antike.

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    Folge 8 – Fairness im Spiel des Lebens

    Gerade in einer alternden Gesellschaft ist das Alter eine Frage der Fairness. Gesellschaftliche Ressourcen wie Geld und Zeit müssen zwischen Rente und Schulen abgewogen werden und insbesondere im Gesundheitswesen schwelen Verteilungskonflikte. Zwar sind verschiedene Entscheidungskriterien entlang des Alters plausibel, doch keines gänzlich überzeugend. Das liegt auch an unserer Perspektive auf die Zeit. Wenngleich wir nämlich drei unterschiedliche im Alltag nutzen, entspricht nur eine den verfassungsgemäßen Grundrechten. Aber kein Grund zur Panik auf der Titanic: unser ethischer Kompass führt häufig zum Guten.

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    Ausgewählte Literatur:

    Shafik, M. (2021): Was wir einander schulden (Kapitel 4 zum Gesundheitwesen).
    Rogge/Kittel (2016): Who shall not be treated.
    Bidadanure, J. (2016): Making sense of age-group justice.
    McKerlie, D. (2012): Justice between the Young and the Old.
    Temkin, L. (1993): Inequality (S. 233 zu den Perspektiven auf die Zeit).
    Harris, J. (1985): The value of life.

    Folge 7 – Wie alt bin ich? Und wenn ja, welches?

    Nicht einmal auf die einfache Frage „Wie alt bist du?“ gibt es eine einfache Antwort, sondern viele verschiedene. Selbst das kalendarische Alter verhält sich nicht so einfach, wie wir denken. Es ist absolut und unbestreitbar – und doch in gewisser Hinsicht eine Frage der eigenen Wahrnehmung. Auch das existenzielle Alter ist eine höchstpersönliche Angelegenheit, über die wir dringend nachdenken und reden sollten. Das beschäftigt nicht nur euch in diesem Podcast, sondern auch die Gerichte: ist das Alter ein objektiver Fakt oder eine Konvention?

    Ausgewählte Literatur:
    Nowotny (1993): Eigenzeit.
    Blumenberg (2001): Lebenszeit und Weltzeit.
    Lang/Carstensen (2002): Time counts. Future time perspective, goals, and social relationships.
    Knell/Weber (2009): Länger Leben? Philosophische und biowissenschaftliche Perspektiven.

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    Folge 6 – Kinderreiche Jugendreiche Kaiserreiche

    Alt und Jung war um 1900 eine scharfe Debatte, bei der die Jugend mal Aufbruch, mal Ausbruch war – der fortschrittliche Aufbruch in die Zukunft oder der romantische Ausbruch aus der Zivilisation. Wir hören von einem Protagonisten der Weihnachtsgeschichte, der neben der Entmachtung der Alten noch das Ende des Patriarchats einleitete, und sprechen darüber, warum das Kaffeekränzchen der Kitt sein könnte, den die Nation braucht – über alle Generationen hinweg.

    Ausgewählte Quellen:

    Göckenjan, Gerd (2000): Das Alter würdigen.
    Gutsfeld, Andreas (2009): Das schwache Alter – die Alten in den Rechtsquellen der Prinzipatszeit.
    Heine, Mathias (2021): Krass: 500 Jahre deutsche Jugendsprache.
    Trentmann, Frank (2018): Herrschaft der Dinge.
    Wagner-Hasel, Beate (2012): Alter in der Antike. Eine Kulturgeschichte.