Alter, was geht?

Eine Reise durch Philosophie, Soziologie und Geschichte des Alters mit Elmar Stracke

Alter, was geht?
  • Alter, was geht?

    Folge 22 – Aufstieg und Verfall des Organismus

    Das Alter ist jünger als man denkt – denn schon mit Mitte 20 setzt die Alterung und der Verfall des Menschen ein. Doch bis wir es im Alltag spüren, gehen noch Jahrzehnte ins Land. Denn der Mensch und sein Gehirn sind sehr gut darin, Verluste zu kompensieren und neue Wege zu gehen. Warum und wie altern wir und was passiert dabei mit Körper, Geist und dem Charakter? Was auch immer passiert: es passiert später als in früheren Generationen. Die Menschen werden nicht nur älter, sondern bleiben auch viel länger gesund und selbstständig. Und am Ende des Lebens werden wir alle zufriedener als zuvor. Klingt paradox, ist aber so.

    Mein Science Slam zu der Frage, ob Altern eine Krankheit ist:
    https://www.youtube.com/watch?v=w5WxT7by30I

    Ausgewählte Quellen:
    Kirkwood (2000): Zeit unseres Lebens.
    Mella et al. (2018): Individual Differences in Development Change.
    Medwedew (1990): An attempt at a rational classification of theories of ageing.
    Rinkenauer (2008): Motorische Leistungsfähigkeit im Alter.
    Staudinger (2000): Das Paradox des subjektiven Wohlbefindens.
    Staudinger (2008): Was ist das Alter(n) der Persönlichkeit?

    Folge 21 – Epochenzäsuren 1945 und 1957

    „Hitlers Rente“ hat es bisher noch nicht in den Doku-Olymp nachts auf N24 geschafft. Dabei gab es einige interessante Entwicklungen: individuelle Beitragszahlungen, die Verankerung des Verdienstgedanken, Versuche zu einer Einheitsrente zu gelangen und eine ökonomisch sehr interessante Begründung, warum es 1942 -nicht- zu einer Rentenerhöhung kam. In der jungen Bundesrepublik war eine Rentenreform überfällig: das Kapital war im wahrsten Sinne des Wortes vernichtet, es gab immer mehr Flüchtlinge, Vertriebene und Kriegsversehrte. Die Rentenreform von 1957 war eine wahre Epochenzäsur. Sie begründete die Beitragsäquivalenz, den Generationenvertrag und die Norm eines Alters ohne Arbeit. Alles bis dahin weitestgehend unbekannt in der europäischen Ideenwelt.

    Der Funfact spannt den Bogen über beide Teile: es geht um die Witwenrente der Witwe des berüchtigten Präsidenten des Volksgerichtshofs, Roland Freisler. Diese wurde mit einer kuriosen Begründung in den 1970ern nämlich noch einmal erhöht, was 1985 einen Skandal auslöste.

    Ausgewählte Quellen:

    Göckenjan (2000): Das Alter würdigen.
    Günther (1996): Entwicklungsprobleme der gesetzlichen Altersversorgung in der BRD seit 1949.
    Kindel/Schackow (1957): Die Bedeutung der Altersgrenze in den System der sozialen Sicherung.
    Schmähl (2018): Alterssicherungspolitik in Deutschland. Vorgeschichte und Entwicklung von 1945 bis 1998.
    Auerbach, Ehrenberg, Heubeck, Reichenberger, Wingen mit Beiträgen in diversen Ausgaben von „Sozialer Fortschritt“ im Jahre 1964.

    Der Spiegel-Artikel:
    https://www.spiegel.de/politik/kleines-zubrot-a-f8948a72-0002-0001-0000-000013512519

    Alle Folgen mit Kommentarfunktion findet ihr unter
    https://www.alter-was-geht.de

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    Folge 20 – Senioren bald ohne Heim – Seniorenproteste mit Carolin Genz

    Die Jugend hat keinesfalls ein Monopol auf die öffentliche Protestkultur. Davon erzählen nicht nur Omas for Future, sondern zum Beispiel auch Senioren for Hansa-Ufer 5. Die Stadtanthropologin Carolin Genz hat über mehrere Jahre Proteste von Senioren gegen steigende Mieten und Verdrängung in Berlin begleitet. Diese waren nicht nur von Herzblut bis Verzweiflung geprägt, sondern auch von digitalen Organisationsformen, Flashmobs und eigenen Protestsongs. Gleichzeitig ist allein schon die Logistik für Ü80 mit Rollatoren und Wärmdecken eine besondere Herausforderung. Carolin Genz führt uns durch ihre Forschung, die analytischen Hintergründe und wie und wann aus der teilnehmenden Beobachtung eine persönliche Verantwortung erwächst.

    Alle Folgen mit Kommentarfunktion gibt es hier: https://www.alter-was-geht.de

    Den Song findet ihr hier: https://www.youtube.com/watch?v=otQptAciDhM

    Einen Überblicksartikel von Carolin Genz zu ihrer Arbeit findet ihr hier:
    https://zeitschrift-suburban.de/sys/index.php/suburban/article/view/535/854#content

    Ihre Dissertation gibt es bei Springer: https://bit.ly/3VfLipy

    Die Petition gibt es hier: https://bit.ly/3CnG2au

    Folge 19 – Digital durch alle Alter mit der Frontfrau des Smart Aging Ria Hinken

    Vielleicht brauchen wir kein WLAN an jeder Kaffeetasse im Seniorenheim, aber Digitalkompetenz ist ganz sicher zu einer Bedingung für gesellschaftliche Teilhabe geworden. Mit der „Frontfrau des Smart Agings“, Ria Hinken, spreche ich daher unter anderem über die Generation Lochkarte, Smartphone-Sprechstunden und alterssensible Programmierung. Wie sich herausstellt, sind lange nicht immer die Alten das Problem.

    Mehr über ihre Arbeit erfahrt ihr hier: https://alterskompetenz.info/

    Viel Spaß beim Zuhören und hinterlasst gerne eine Bewertung! 🙂

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    Folge 18 – Altersgrenzen: Gleich Willkür oder gleiche Willkür?

    In dieser Folge geht es um Altersgrenzen und Pitbulls. Klar, Altersgrenzen sind willkürlich gesetzt und nutzen das kalendarische Alter, welches so ziemlich gar nichts über uns aussagt und für welches wir nicht verantwortlich sind. Ein klarer Fall von Altersdiskriminierung. Darin liegt aber auch ein Vorteil: am kalendarischen Alter kann man nichts manipulieren, es ist transparent ermittelbar, niemand muss sich dafür rechtfertigen. Es bietet also arithmetische statt Pro-Kopf-Gleichheit. Und was ist jetzt mit den Pitbulls? Die spielen dabei eine wichtige Rolle. Viel Spaß beim Zuhören!

    Ausgewählte Literatur:
    Schauer, Frederick F. (2003): Profiles, probabilities and stereotypes.

    Paypal:
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